Weingut Klein: Wein & Kunst

Schon auf der Zufahrt zum Pernersdorfer Weingut Klein kann man sie spüren, die Harmonie. Erst fällt sie einem landschaftlich auf, dann nimmt man sie am Weingut selbst wahr – spätestens, wenn man es sich auf den Loungesofas gemütlich macht, um die Weine von Julius & Julius, den beiden aktiven Winzergenerationen am Weingut Klein zu verkosten. Und natürlich setzt sie sich fort, wenn dann die Grünen Veltliner, Hauptsorte des Weinguts, oder die sorgfältig herangereiften Rotweine, den Gaumen umspülen und ihren unvergleichlichen Geschmack preisgeben!

Aber auch innerhalb der Familie ist sie spürbar – hier, wo Vater und Sohn Hand in Hand arbeiten und sich Erfahrung, Tradition und Innovation treffen und zu etwas Neuem, Eigenen bündeln. „Weinmachen, das ist bei uns ein Familienprojekt“, erklärt Winzerin Erika Klein, deren Bereich vor allem im Verkauf und den administrativen Aufgaben liegt. Während Julius senior vor allem im Weingarten tätig ist, hat Julius junior im Keller Vortritt, doch gearbeitet wird immer gemeinsam.

Seit 1788 hat sich die Familie Klein hier schon dem Wein verschrieben, im Jahr 2010 wurde durch die Fertigstellung des Weinguts die Verbindung von Tradition und Moderne auch sichtbar gemacht. Die dreihundert Jahre alten Gewölbekeller wurden mit dem Neubau stimmig verbunden und bieten jetzt reichlich Raum, um die Rotweine in den Holzfässern langsam heranreifen zu lassen. „Dafür geben wir ihnen drei Jahre lang Zeit“, erzählt die Winzerin stolz, „die lange und langsame Reifung macht unsere Rotweine natürlich besonders bekömmlich.“ Schonende, sanfte Arbeit mit dem Wein zeichnet das Weingut Klein generell aus und spiegelt stets auch die Freude und Leidenschaft der Winzer wider.

Leidenschaft ist wohl das zweite Schlagwort, das einem auf der Zunge liegt, wenn man die zahlreichen Gemälde betrachtet, die hier im großzügigen Verkostungsraum ausgestellt sind und von niemand geringerem als der Winzerin höchstpersönlich kreiert wurden.

Schon seit mehr als 35 Jahren zählt die Malerei zu den Hobbies der aparten Winzerin, die es sich erst in den letzten Jahren erlaubte, sich dabei von der gegenständlichen Malkunst der abstrakten Malerei zuzuwenden. „Das war ein schwieriger Prozess“, erzählt sie, während sie ihre Bilder zeigt, „den ich erst lernen musste. Plötzlich etwas zu malen, das man nicht sieht, das nur aus dem Inneren geschöpft wird.“ Nach langen Jahren der autodidakten Kunst hat sich Erika Klein in Kursen an der Kunstfabrik Wien und der Akademie Geras an diesen künstlerischen Ausdruck des Innewohnenden herangetastet – mit Erfolg, wie man an ihren Werken erkennen kann, die auch viele kunstsinnige Kunden erfreuen und sich gut verkaufen. In verschiedenen Techniken entstehen hier großflächige Gemälde, bei denen für Erika Klein aber wiederum die Harmonie wichtig ist. „Ich male Bilder, die beim Betrachten Freude spenden wollen. Aufregen und wachrütteln möchte ich mit meiner Kunst nicht“, so die Malerin, die auch schon mal für Kunden auf Bestellung Werke fertigt.

Neben der Dauerausstellung am Weingut selbst, können die Bilder auch immer wieder bei Vernissagen betrachtet werden. So etwa am 7. November bei der Vernissage unter dem Titel ›Kunst-Stoff‹ in der Produktionshalle der Firma Leidenfrost in Eggenburg. Wer aber den doppelten Genuss vorzieht, besucht das idyllische Weingut Klein in Pernersdorf und nützt die Gelegenheit Wein und Kunst zu verbinden und die sympathische Winzerfamilie dabei persönlich kennenzulernen. 

Ausgabe Sommer 2014
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