Schmerz lass nach

Chronische Schmerzen in mittlerem bis starkem Ausmaß beeinträchtigen die Lebensqualität auf dramatische Weise. Opioide können helfen und sind besser, als ihr Ruf.

Was tun, wenn höllische Schmerzen quälen und übliche Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen & Co keine Wirkung zeigen?

Die Bisamberger Allgemeinmedizinerin Dr. Marieluise Blaschek sieht sich in ihrer Ordination immer wieder mit Schmerzpatienten konfrontiert, die zur Wiedergewinnung von Schmerzfreiheit und Lebensqualität eine alternative Behandlungsform benötigen. „Bei akuten oder chronischen Schmerzen können Opiode sinnvoll sein, den Schmerz erfolgreich bekämpfen und damit auch das allgemeine Wohlbefinden deutlich verbessern“, so die erfahrene Schmerzexpertin.

Opioide, wie beispielsweise Morphium, sind allgemein vorwiegend aus der Krebstherapie bekannt und werden oft mit dem Endstadium der Erkrankung in Verbindung gebracht. Daher rührt vielleicht auch die vielfach bestehende Skepsis gegenüber dieser Form der Schmerztherapie. Gleichzeitig ranken sich aber auch allerlei Mythen um diese Behandlungsform, allen voran die Angst vor Sucht und vor dem Stigma der Drogenabhängigkeit.

Opiate, Opioide & Endorphine

Genau genommen bezeichnet man als Opiate die psychoaktiven Substanzen, die aus dem Schlafmohn gewonnen werden (Morphin, Codein). Opium gilt schon seit dem 17. Jahrhundert als „universellstes und wirksamstes Heilmittel, das der allmächtige Gott dem Menschen zur Linderung seiner Leiden vermachte.“

Opioide werden hingegen synthetisch hergestellt (z.B. Heroin, Fentanyl, Methadon) und enthalten opiumartige Wirkstoffe, die die Schmerzübertragung gezielt hemmen. Bei chronischen Schmerzen können sie in Form von Tabletten, Pflaster oder als Saft eingesetzt werden.

Unser Körper erzeugt allerdings auch selbst Opioide, beispielsweise Endorphine, die in der Hypophyse und im Hypothalamus produziert werden. Schon vor Jahren vermuteten Forscher, dass die körpereigenen Opiate Schmerzempfindungen etwa während der Geburt oder im Kampf dämpfen können.

Gut Ding braucht Weile

„Mittlerweile werden bereits sehr gute Opioide am Markt angeboten, die wenige Nebenwirkungen zeigen“, so Dr. Blaschek. Allerdings dauert es oft Wochen oder sogar Monate, bis die optimale Feinabstimmung der Dosis für den Patienten so perfekt ermittelt ist, dass es zu keinen Schmerzdurchbrüchen kommt. Die sorgfältige Dosierung verhindert auch die Entstehung von befürchteter Abhängigkeit. „Hier ist jedoch eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient erforderlich, um sich an die perfekte Dosis heranzuarbeiten. Weder der Arzt noch der Patient dürfen da vorschnell die Flinte ins Korn werfen“, ist die Bisamberger Medizinerin aus Erfahrung überzeugt, dass sich mithilfe von Opioiden der Schmerzpegel so weit senken lässt, dass man die Behandlung mit weiteren hilfreichen Methoden wie Physiotherapie, Psychotherapie, Ergotherapie oder ähnlichen ergänzen kann (multimodales Schmerzkonzept).

Für Schmerzpatienten nimmt sich Dr. Blaschek in ihrer Privatordination Zeit, denn die Einstellung der sehr feinen Dosierung erfordert regelmäßige Gespräche, Patienten-Feedback und laufende Kontrolluntersuchungen. Doch „man darf nie aufgeben und muss stetig daran arbeiten, um wieder in ein normales Leben zurückzufinden“, macht die Ärztin allen Betroffenen Mut.

www.dr-blaschek.at

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Fotos: Ra2 Studio, Bernd Jürgens – Fotolia
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