Kurt Hackl: Ein Rockstar im Parlament

In jungen Jahren gab es nur ein einziges Ziel: Kurt Hackl wollte als Rockstar Karriere machen und arbeitete eine Zeitlang mit mehreren Bands auch intensiv an diesem Lebenstraum. Doch wie bei vielen anderen Feuerwehrmännern, Schauspielern und Prinzessinnen platzte diese Seifenblase irgendwann und der junge Weinviertler landete nach seinem Publizistikstudium als freiberuflicher Journalist bei einer großen Tageszeitung. Dort stellte sich bald die nächste ernüchternde Erkenntnis ein: Redaktionelles Schreiben machte eigentlich weniger Spaß als gedacht.Politisch interessiert war Kurt Hackl schon immer und als sich die Chance bot, als einer der ersten parlamentarischen Mitarbeiter beim damaligen Vizekanzler Josef Riegler zu arbeiten, wechselte er 1992 in die Politik. „Erst von ihm habe ich gelernt, was Politik wirklich bedeutet“, erinnert sich der leidenschaftliche Weinviertler an diesen spannenden Lebensabschnitt zurück.

Wolkersdorf ruft
Drei Jahre später gründete Kurt Hackl in seiner Heimatstadt Wolkersdorf zusammen mit einem langjährigen Freund seine Werbeagentur. Gleichzeitig lud der damalige Bürgermeister den jungen Werber ein, im Gemeinderat für den Bereich Umwelt mitzuarbeiten. „Diese Herausforderung nahm ich gerne an, denn in meiner Zusammenarbeit mit Vizekanzler Riegler war ich mit vielen Projekten rund um Alternativenergie betraut. Das Thema ist mir nicht nur persönlich wichtig, sondern ich brachte da auch profundes Know-how mit. Damals wurde beispielsweise auch Wolkersdorf zur ersten Klimabündnisgemeinde und das erste Windrad im Weinviertel wurde bei uns aufgestellt“, erzählt Hackl, der im Jahr 2000 weitere politische Aufgaben als Stadtrat für Wirtschaft und Finanzen übernahm.

Mit Herz & Leidenschaft
2008 wurde Kurt Hackl durch viele persönliche Vorzugsstimmen als Abgeordneter in den Landtag gewählt. Quasi zeitgleich wurde auch sein Privatleben auf den Kopf gestellt: Seine Tochter Sophie-Tara Zoe wurde geboren. Da wehte plötzlich ein intensiver Wind im Leben des sympathischen Unternehmers, der sich mit Leib und Seele für ›sein Weinviertel‹ engagiert. Denn neben reichlich Terminen – geschäftlich wie auch politisch – bekam nun auch das Familienleben einen ganz neuen Stellenwert.

Wie schafft man es, alle Anforderungen in einem so dichten Alltag unterzubringen? „Einfach ist das nicht“, gibt Hackl zu, „doch ich kann mich extrem gut strukturieren. Außerdem sollte man wissen, wann man sich ein bisserl zurücknehmen muss“, schmunzelt der Wolkersdorfer Vizebürgermeister. Gattin Heidi Bodenstein-Hackl ist Psychologin und hat viel Verständnis für das außerfamiliäre Engagement ihres Mannes. „Meine Frau ist sehr selbstständig und hat ihr eigenes Berufsleben. Deshalb klappt das auch sehr gut bei uns“, gibt Kurt Hackl zu, der großen Wert darauf legt, dass die gemeinsame Zeit mit der Familie nicht zu kurz kommt.

Volle Power fürs Weinviertel
Egal ob Wirtschaftsbund oder Weinviertel Tourismus, wo Kurt Hackl engagierter Aufsichtsratvorsitzender ist, –  „ich bin immer mit vollem Herzen dabei und habe einfach Spaß daran, Ideen umzusetzen und mich mit meiner ganzen Kraft für Verbesserungen einzusetzen“, so der Landtagsabgeordnete. Wovon man sich erst kürzlich bei der ›Affäre Schiefergas‹ überzeugen konnte, als Hackl alle Hebel im Landtag und im Nationalrat in Bewegung setzte, um das Weinviertel vor OMV-Fracking zu bewahren. Wie erfolgreich dieser Einsatz war, bestätigte kürzlich eine offizielle Mitteilung des OMV Konzerns, in der verlautbart wurde, dass von weiteren Schiefergas-Aktivitäten in der Region Abstand genommen wird.

Politische Zukunftspläne hat Kurt Hackl trotz seiner Freude am Tun eigentlich keine. „Ich habe mich in den vergangenen fünf Jahren sehr für die Region eingesetzt. Bei der Landtagswahl im kommenden Jahr werde ich das Feedback für meine Arbeit bekommen. Unser Wahlsystem ist ja hier sehr eindeutig: Wenn ich wieder genügend persönliche Vorzugsstimmen erhalte, werde ich weiter für das Weinviertel und für Niederösterreich arbeiten.“ Für die Region wünscht sich der Wolkersdorfer vor allem die nötigen Rahmenbedingungen wie Wirtschaftsentwicklung, Raumordnung und Tourismusentwicklung, damit die ›imaginäre Mauer‹ zwischen Norden und Süden fällt.

Persönlich gewachsen ist Kurt Hackl in den vergangenen Jahren in vielerlei Hinsicht. „Ich habe so viele neue Menschen und Bereiche kennengelernt – da wird die eigene Persönlichkeit einfach irgendwie breiter.“ Ausgleich vom stressigen Alltag findet er bei einem guten Buch und vor allem beim Gitarrespielen. „Und wer weiß, vielleicht habe ich mit 60 Jahren ja doch noch eine AC/DC-Coverband …!“

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