Norbert Bauer: Mister Weinviertel 2012

Seit vergangenem Herbst hat das Weinviertel neben seiner Miss auch einen Mister! Für Norbert Bauer aus Gerasdorf bedeutet dieser Erfolg vor allem aber auch die Erinnerung an seinen größten persönlichen Sieg und an seinen zweiten Geburtstag.

Es war der 23. Dezember 2004, als Norbert Bauer mit seinem Cousin von der Firmenweihnachtsfeier nach Hause fuhr und der Wagen einen schweren Unfall hatte. Sein Cousin kommt dabei ums Leben, er selbst wird mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma ins Krankenhaus gebracht. Als er aus dem Koma erwacht, muss er sich weiteren schlimmen Tatsachen stellen: Er ist halbseitig gelähmt und auch sein Erinnerungsvermögen ist stark beeinträchtigt. Selbst nach einem halben Jahr Reha-Aufenthalt ist für den damals 27-Jährigen an Arbeiten nicht zu denken. Doch Norbert Bauer gibt nicht auf und kämpft sich im wahrsten Sinne des Wortes Schritt für Schritt zurück ins Leben! Während er seinen Körper mit zusammengebissenen Zähnen täglich trainiert, nützt der gelernte Elektrotechniker diese Zeit auch für Weiterbildung und schließt die HTL mit Matura ab.

Heute ist der Norbert Bauer als Operator in der Forschung tätig und genießt sein Leben mit Freundin Sabine in vollen Zügen. Sie war es auch, die ihn ermunterte als Herrenmodel zu jobben. Seit einigen Jahren präsentiert der fesche Weinviertler nun schon die schönsten Trachten für Krystyna Suchodolski bei Modenschauen. Deshalb zögerte er auch nur kurz, als er sich für die Wahl zum Mister Weinviertel bewarb.

„Damit hatte ich auch wieder ein Ziel, um meinen Körper fit zu machen”, lacht der ehrgeizige Grillmeister und leidenschaftliche Hobbykoch, „denn natürlich wollte ich bei der Wahl eine gute Figur machen!” Ein wenig drohte ihn dann vor der Wahl aber doch der Mut zu verlassen, als sich herauskristallisierte, dass er unter allen Anwärtern mit 35 Jahren bei weitem der Älteste war. Organisator Jürgen Baumelt konnte ihn durch viel gutes Zureden doch überzeugen, dabei zu bleiben und schließlich stand bei der Wahl ja auch der Benefizgedanke für die Kinderkrebshilfe im Vordergrund.

Als dann am Abend der Wahl zum Mister Weinviertel der Zweit- und Drittplatzierte genannt wurde, „rutschte mir das Herz in die Hose. Ich gebe ja zu, dass ich sehr ehrgeizig bin und ich musste gegen die Enttäuschung ankämpfen, nicht unter den ersten drei Plätzen gelandet zu sein“, gesteht der sympathische Zuag’raste, der eigentlich aus der Schwechater Gegend kommt. Als dann sein Name mit Fanfaren als Sieger genannt wurde, stand ihm die Überraschung ins Gesicht geschrieben. „Plötzlich waren alle Erinnerungen an meinen Unfall wieder da und ich hatte das Gefühl, wieder etwas durch meinen starken Willen geschafft zu haben.“

Dass der Titel aber nicht in erster Linie seinem Sixpack, sondern vor allem seinem Charisma und seiner sympathischen Natürlichkeit zu verdanken ist, freut uns besonders! Wir gratulieren dir, Mister Weinviertel!

Aus der Wein4tlerin Ausgabe 01/13 | Ausgestattet von Trachten & Leder Suchodolski aus Gänserndorf

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