Windstille

jimmy

Unsere weit- und umsichtigen Gemeinde- und Landespolitiker zerraufen sich schon bei den regen Umwidmungstätigkeiten, um unsere Windstromversorgung zu gewährleisten. Wo’s nur geht, werden zärtliche Betonfundamente in die Weinviertler Erde gegossen, um darauf die Denkmäler alternativer Energieträger zu montieren.

Und wir bekommen dafür auch noch Energie im Überfluss! Ich mein, wie soll man denn da wirklich etwas dagegen haben? Oder wollen wir etwa gar ein kleines Atomkraftwerk? Na eben! Also die Frage, ob man denn wirklich die Windenergie der Atomenergie vorzieht, ist ungefähr so, wie die obligate Frage bei diversen Zuhälterfehden: „Wüüst ane in die Gosch’n oder ane auf’s Aug?“

Wenn man durch jahrzehntelanges Urvertrauen auf die Kernenergie versäumt hat, sich um Energieformen zu kümmern, die in Klein- und Kleinststrukturen funktionieren, dann sollte man wenigstens nach so einer Katastrophe so g’scheit sein, und sein Urvertrauen in die ach-so-guten Energiekonzerne hinterfragen. Es sind die Windräder nur ein weiterer Versuch, die Menschen von großen Energiemultis abhängig zu machen, damit alle weiterhin ein Produkt um teures Geld kaufen müssen, das sie ganz gut auch selber herstellen könnten.

Die Organisation und der Ausbau von Klein- und Kleinstkraftwerken würden Arbeitsplätze in der Region schaffen und den Menschen das Bewusstsein vermitteln, dass es gut und wichtig ist, sich selbst versorgen zu können. Es sollte vollkommen selbstverständlich sein, dass sich ein Häuslbauer überlegt, wie er wo die Energie erzeugt, die er für sein Haus braucht und in seinem Vorhaben von Behörden finanziell und beratend unterstützt wird. Wenn man den Menschen das Gefühl gibt, dass sie selbst etwas dafür tun können, dass ihr Erfindergeist und ihre Kreativität nicht bestraft, sondern belohnt wird, na, da würden unsere Energiepolitiker schön schauen, was sich da alles tun würde auf diesem Sektor!

Solange aber die energiepolitischen Überlegungen nur in die Richtung entwickelt werden, in der die Finanzkontrolle das oberste Prinzip ist, solange werden im Weinviertel Windräder gepflanzt. Ohne beträchtlichen Wirkungsgrad, ohne energiepolitisches Konzept, mit Einspeisungskosten, die den Verbrauchern verrechnet werden und mit einem Schaden für die Landwirtschaft und den Lebenswert, dessen Ausmaß noch gar nicht abzuschätzen ist. Und unsere Grundeigentümer (meist Bauern mit kommunalpolitischen Funktionen) und Kommunalpolitiker freuen sich auf die paar Tausend Euro, mit denen sie von den Windparkbetreibern abgespeist werden, und nehmen dafür in Kauf, die Menschen und die Tiere, die dann unter dieser optischen Umweltverschmutzung zu leiden haben, ihrem Elend zu überlassen. Nach 15 bis 20 Jahren sind die Windräder schrottreif und müssen entsorgt werden (natürlich auf Kosten der Allgemeinheit!) und die metertiefen Betonfundamente bleiben, wo sie sind.

Wenn schon den Kommunalpolitikern wurscht ist, wo und wie sie leben, den WeinviertlerInnen sollte es nicht egal sein! Denn sie sind es, die den ganzen Blödsinn mit ihren ständig steigenden Stromrechnungen bezahlen! Sie sind es, die bei den Wahlen die Herrschaften erst in solche Entscheidungspositionen bringen, wo sie dann nur einen feuchten Wind produzieren, der gar nicht so gut riecht!

von Jimmy Schlager

 

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