Neu: Schule der Regionen

Im Rahmen der Saisoneröffnung im Museumsdorf Niedersulz wird der Nachbau der alten Volksschule aus Radlbrunn am Ostermontag um 15 Uhr seiner neuen Bestimmung als Zentrum für regionale Entwicklung übergeben. Die Konzeption für den Betrieb soll bei der Volkskultur Niederösterreich in Zusammenarbeit mit dem Museumsdorf liegen.

An aufregende und unbeschwerte Tage seiner Kindheit wird sich Landeshauptmann Pröll erinnern können, wenn er die Eröffnung seiner alten Volksschule aus Radlbrunn im Museumsdorf Niedersulz vornimmt. Historische Quellen berichteten erstmals 1607 über eine Schule in Radlbrunn. Eine weitere Nennung erfolgte 1788, als in der Pfarrchronik über eine Erneuerung des Schulgebäudes hinter der Kirche durch das Stift Lilienfeld berichtet wird. Die räumliche Nähe der Schule zur Kirche galt als Beleg, dass der Unterricht die Angelegenheit der Pfarre oder des Stifts war. Durch eine Inschrift und das Wappen des Stifts Lilienfeld wurde auch das Patronat über die Schule deutlich. Im Zuge der Theresianischen Schulreform kam es zu einem allmählichen Herauslösen des niederen Schulwesens aus dem Einflussbereich der Kirche. In Radlbrunn erfolgte die Übergabe der Schule an die Gemeinde im Jahr 1865. Bis ins Jahr 1959 besuchten Radlbrunns Schüler diese historische Dorfschule. Einer der bekanntesten Absolventen ist Landeshauptmann Erwin Pröll, der von 1952 bis 1956 die Schulbank drückte.

Der Spatenstich für das jüngste Bauprojekt erfolgte im September 2016. Besonderer Bedacht wurde auf historische bzw. handwerkliche Authentizität gelegt, wie der Beibehaltung von Grundriss, detailgetreuer Nachbau von Türen, Fenstern, Mauergesimsen und Mauersprüngen. So hat die Schule der Regionen keine exakten Mauerkanten, sie wurde leicht uneben verputzt und auch Dachsprünge und First-Ungenauigkeiten wurden übernommen. Vom Originalgebäude aus Radlbrunn stammen die Dachziegeln sowie die Bodenfliesen im Eingangsbereich. Die Färbung von Vorhaus und dem ehemaligen Klassenzimmer wurde in der Originalfarbe und nach Originalmuster ausgeführt.

In Zukunft soll die Schule der Regionen als Ort für Seminare, Workshops und Vortragsreihen dienen. Damit soll dem Anspruch der Volkskultur Niederösterreich auf Förderung der regionalen Entwicklung im internationalen Austausch, und auf qualitätsvolle, flächendeckende Kulturarbeit in allen Regionen Niederösterreichs als Erweiterung des Hauses der Regionen entsprochen werden. Ziel ist der Aufbau eines Kompetenzzentrums als Think Tank für das Netzwerk der einschlägigen Institutionen.

Am Ostermontag wird der Nachbau der alten Schule unter Beisein von Landeshauptmann Pröll seiner neuen Bestimmung übergeben. Der Nachmittag beginnt um 15 Uhr mit einem Festakt, musikalisch begleitet von der Ortsmusikkapelle Sulz und der Pulkautaler Kirtagsmusik. Nach der Segnung durch Dechant Edmund Tanzer, Pfarrer von Radlbrunn, kann die Schule besichtigt werden. Mit einem Emmausgang zum Dorfplatz klingen die Feierlichkeiten mit Volksmusik aus.

Aber auch sonst wartet das Osterwochenende mit einem abwechslungsreichen Programm auf: Für Kinder steht ein Oster-Basteln „Verziere deinen Osterstrauß mit Holzhasen & Papierhühnern“ statt (Samstag und Sonntag, 13 – 17 Uhr und Ostermontag 10 – 17 Uhr). Ab 15. April bis 1. November 2017 hat das größte Freilichtmuseum Niederösterreichs wieder täglich von jeweils 9.30 bis 18 Uhr geöffnet.

Eröffnung Schule der Regionen
Ostermontag, 17. April 2017, 15.00 Uhr, Museumsdorf Niedersulz
• Interviews mit Partnern und Zeitzeugen
• Festrede von Landeshauptmann Pröll
• Segnung durch Dechant Dr. Edmund Tanzer
Musikalisch begleitet von der Ortsmusikkapelle Niedersulz, der Pulkauer Kirtagsmusik und dem Zistersdorfer Terzett

[ Quelle und Foto: Kultur.Region.Niederösterreich, Foto beigestellt ]
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