Josef „Pepo“ Puch: Olympisches Gold

Schon Walt Disney war überzeugt: If you can dream it, you can do it. Auch Pepo Puch hält an dieser Überzeugung fest: Was denkbar ist, ist machbar. Und bewies das auch schon mehrfach eindrucksvoll!

Man könnte jetzt sagen – na logisch, Rauchfangkehrer sind ja schließlich als Glücksbringer bekannt. Doch Josef „Pepo“ Puch, Rauchfangkehrermeister aus Korneuburg, hatte erst einmal ein Schicksal zu bewältigen, um das ihn wohl niemand beneidet.

ERZÄHLT VON LILLY DIPPOLD

 

Die Pferde und das Reiten sind schon seit seiner Jugend Leidenschaft des gebürtigen Steirers. Jahrelang nahm er als bester Vielseitigkeitsreiter Österreichs an großen Bewerben wie Europameisterschaften und sogar bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen teil.

Im August 2008 nahm seine Erfolgsserie allerdings ein jähes Ende, denn durch einen Fabrikationsfehler seiner Airbag-Weste, die eigentlich für besondere Sicherheit sorgen sollte, stürzte Puch folgenschwer. Gebrochene Halswirbel, durchtrenntes Rückenmark und die vernichtende Diagnose Querschnittslähmung würden wohl so manchen in ein tiefes schwarzes Loch stürzen.

Doch Pepo Puch wollte sich nicht so einfach geschlagen geben und arbeitete ebenso hart wie erfolgreich an einer Verbesserung seines körperlichen Zustands. Nach sechs langen Monaten der Rehabilitation in einer Schweizer Klinik kehrte er entgegen aller Prognosen ins „normale“ Leben zurück. Auf einen Rollstuhl hat der „Happy Horseman“ dabei verzichtet, um sich selbst zum Training zu zwingen.
Wenig später reitet Puch sogar wieder, denn es ist keine schlaffe Lähmung, unter der der sympathische Weinviertler Unternehmer leidet, sondern eine inkomplette Querschnittlähmung, die ihm das Gehen – und Reiten – möglich macht. Dass sein Körper dadurch immer wieder von Spasmen geschüttelt wird, ist eine Herausforderung, der sich seine sensiblen Pferde souverän gewachsen zeigen.

Eindrucksvoll bewies Pepo Puch dies schon bei den Paralympics 2012 in London, wo er als erster rot-weiß-roter Reiter bei den Para-Dressurbewerben überglücklich auf dem Siegerpodest stand. Mit ›Fine Feeling‹ gewann er im Championshiptest die Bronzemedaille und in der Kür Einzel-Gold.

»FRÜHER TRAINIERTE ICH MEINE PFERDE, HEUTE TRAINIEREN SIE MICH«,
SO PEPO PUCH, DER NACH SEINEM SCHICKSALSHAFTEN REITUNFALL
HÖCHST ERFOLGREICH WIEDER AUF DEM RÜCKEN DER PFERDE
SEIN GLÜCK FINDET.

DER ERFOLGSWEG GEHT WEITER

Im Juni gewann der 55-Jährige mit ›Fontainenoir‹ alle drei Bewerbe der Staatsmeistermeisterschaft 2016 und konnte damit erneut den Titel holen.

Auch bei den diesjährigen Paralympics in Rio gelang Pepo Puch mit seinem elfjährigen Wallach ›Fontainenoir‹, der hier sein Championatsdebüt gab, der große Coup erneut: Olympisches Einzelgold! „Sensationell und überwältigend, Fonti ging noch nie so gut wie heute!“, strahlte der überglückliche Olympiasieger. In der Einzel-Kür errang Puch mit Fontainenoir dann auch noch die Silbermedaille.

„Fonti passt auf mich auf“, so der erfolgreiche Dressurreiter über seinen Wallach. „Er ist ein sehr angenehmes Pferd, das versucht, alles richtig zu machen. Denn ich bin kein angenehmer Passagier.“ Ein erfolgreicher aber allemal …!

www.pepopuch.com

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