Christina Hugl: neue Weinkönigin

Seit vergangenem Jahr steht Christina Martha Barbara Hugl als neue Niederösterreichische Weinkönigin Christina I. im Dienst der Sache, im Juni wird sie zur Bundesweinkönigin gekrönt.
Mit Humor und Bravour hat sie nicht nur den Sprung zur Weinkönigin geschafft, sondern bringt auch jede Menge frischen Wind in sechzig Jahre niederösterreichische Weinmonarchie.

Das Weinviertel hat wieder die Nase vorn und diesmal ist es Christina Hugl von der gleichnamigen Sektkellerei aus Stützenhofen zu verdanken. Ihrem Mut, sich für die Wahl der niederösterreichischen Weinkönigin zu bewerben und ihrem natürlichen Charme, mit dem sie sich durch den kleinen Texthänger bei ihrer Vorstellung gekonnt in die Herzen der 25-köpfigen Jury manövrieren und sich gegen die Mitbewerberinnen durchsetzen konnte. Im vergangenen Juni durfte sie von ihrer Vorgängerin Tanja Dworzak die Krone der Weinkönigin in Empfang nehmen und ist seither fleißig als Repräsentantin des niederösterreichischen Weins und des Weinviertels unterwegs.

Humorvoll, geradeheraus und ganz natürlich: Christina Hugl ist für eine Hoheit fast schon ein bisserl zu unkompliziert. Aber vielleicht gerade weil sie keine Macken hat, fällt es ihr
so leicht, sich auch für andere einzusetzen.
Wie beispielsweise für die Krönung ›ihrer‹ Vizeköniginnen …

Heimgekehrt:
Unterwegs ist die fesche Weinviertlerin übrigens generell gerne. Als Absolventin der Höheren Bundeslehranstalt für Tourismus Retz hat es Christina ins Grand Hotel Huis der Duin im holländischen Noordwijk aan Zee verschlagen. Was erst nur ein Saisonjob sein sollte, wurde zum vierjährigen Auslandsaufenthalt, der einiges zu bieten hatte. Im eleganten Fünf-Sterne-Haus durchlief sie nicht nur alle Stationen vom Bankett über den Restaurantbereich bis sie schließlich im angesehenen hoteleigenen Michelin-Stern Restaurant Latour landete, sondern erlernte auch noch fließend Holländisch. Auch wenn Christina hier eine verantwortungsvolle Management-Position bekleidete und prominente Gäste von der Nationalelf, der Königin bis zu Barack Obama kennenlernen durfte, war es dann doch irgendwann wieder Zeit heimzukehren.
In der Heimat war es dann gar nicht so einfach, einen ähnlich anspruchsvollen Job in der gehobenen Gastronomie zu finden. Mitten in einen dieser kläglichen Fehlversuche fiel die Juryentscheidung zur Wahl der neuen niederösterreichischen Landesweinkönigin. Und damit nahm das Leben quasi über Nacht eine unerwartete Wende mit neuen Herausforderungen.

So ist Christina Hugl jetzt erst einmal für eine Versicherung aktiv, während sie schließlich auch noch in der heimatlichen Sektkellerei einiges zu tun hat. Denn auch wenn Papa Hugl hier noch voller Elan am Werk ist, stehen Bruder Daniel, der die Weinbauschule in Klosterneuburg besuchte, und Christina schon in zweiter Startreihe bereit für die spätere Übernahme des Betriebs.
›Die Jungen‹ bringen mit allerlei Umbauten und neuem Logo gerade frischen Wind in den Betrieb, in dem Georg Hugl nach Lehrjahren bei Schlumberger erfolgreich Weinviertler Schaumwein nach der klassischen Champagnermethode produziert.

Know-how hat die 24-Jährige für die bevorstehende Betriebsführung bisher schon reichlich gesammelt: Neben ihrer Ausbildung zur Sommelière, zur Sparkling Wine Sommelière und zum ›Käsekenner‹, der Vorstufe zur Käsesommelière, hat sie im Restaurant Latour als Assistant Maître mit zwanzig verschiedenen Käsesorten am Käsebuffet und den täglichen Weinarrangements schon auf hohem Level hantiert.

Revolutionär:
Ordentlich frischen Wind brachte Christina Hugl mit ihren Vize-Königinnen Dagmar Kohl und Victoria Gottschuly-Grassl aber auch in die 60-jährige Tradition der niederösterreichischen Weinmonarchie. Das begann schon bei der Krönungszeremonie bei der Landesweingala, bei der üblicherweise nur die Königin öffentlich gekrönt wird. Hier setzte sich die frischgebackene Hoheit dafür ein, dass erstmals auch den Vizeweinköniginnen im Rahmen der Gala coram publico das Krönchen aufgesetzt wurde.

Erstmal wird es nun auch eine eigene Facebook-Seite der Weinköniginnen geben, auf der man die Aufgaben der vinophilen Hoheiten miterleben kann. „Die Weinkönigin steht ja leider immer im Ruf, nur ein wenig auf Fotos zu lächeln und da ist es uns ein großes Anliegen, nach deutschem Vorbild zu zeigen, dass wir in unserer Amtszeit nicht nur viele Repräsentationspflichten wahrnehmen müssen, sondern auch als fleißige Botschafterinnen für den Wein unterwegs sind“, freut sich Christina Hugl, auch hier zu neuen Wegen aufzubrechen.

QueensWine:
Dass Weinköniginnen in ihrer Amtszeit ihren eigenen Wein präsentieren ist zwar üblich, war den Hoheiten dieses Jahres aber ein bisserl zu langweilig. Die drei findigen Weinköniginnen Christina Hugl, Dagmar Kohl und Victoria Gottschuly-Grassl kreierten stattdessen lieber gleich eine royal winebox, mit eigenem Logo und ihrem Sortiment an QueensWine.

Lesen Sie den ganzen Artikel in der Wein4tlerin Frühling 2016

Fotos: Wein4tlerin | Christina Hugl wurde ausgestattet von Trachten & Leder Suchodolski
Hinterlasse eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.